Wir sprechen nicht nur über Nachhaltigkeit, bei uns ist sie intensiv gelebte Praxis. Für uns bedeutet das neben dem schonenden Umgang mit natürlichen Rohstoffen auch die Rückführung von Ressourcen in den Kreislauf. So füttern wir beispielsweise unsere Bullen mit eigenen Erzeugnissen und bringen ihren Dung wieder auf unsere Felder, aber auch in unsere Weinberge aus. Ein System das sich gegenseitig befruchtet.
Wir machen uns die Kraft der Sonne zunutze, in dem wir sie in Strom umwandeln. Auf insgesamt neun unserer Betriebsgebäude haben wir Photovoltaikanlagen installiert, die mit einer maximalen Leistung von rund 1300 kW elektrischen Strom erzeugen. Diesen speisen wir dann ins öffentliche Netz ein oder nutzen ihn selbst auf unserem Betrieb.
Die zwei Blockheizkraftwerke der Biogasanlage erzeugen nicht nur 380 kW elektrischen Strom, sondern auch genau so viel Abwärme. Anstatt diese ungenutzt an die Umgebung abzugeben, haben wir ein weit verzweigtes Nahwärmenetz mit einer Gesamtlänge von über 2 km angelegt, um Wohn- & Betriebsgebäude zu heizen. Dabei wird das heiße Kühlwasser in unterirdischen, isolierten Leitungen nach Siebeneich, welches ca. 400 Meter entfernt liegt, gepumpt. Inzwischen sind an das Nahwärmenetz über 30 Haushalte in Siebeneich angeschlossen. Darunter auch alle Gebäude die zum Betrieb Weibler gehören. Auch die benötigte Prozesswärme in der Weinkellerei oder die Heizung unserer Festhalle wird ausschließlich vom Nahwärmenetz versorgt. Somit werden in unserem Betrieb keine fossilen Brennstoffe benutzt, um Wärme oder Elektrizität zu erzeugen.
Im Sommer 2011 bekam Siebeneich den Titel „Gläsernes Bioenergiedorf“ vom Baden-Württembergischen Landwirtschaftsminister verliehen. Voraussetzungen dafür sind, dass im Ort mindestens so viel elektrischer Strom aus regenerativen Quellen produziert wird, wie tatsächlich verbraucht wird. In Siebeneich gelingt das um ein Vielfaches allein über die Biogasanlage. Zusammen mit den Fotovoltaikanlagen wird dadurch über zehnmal so viel Strom im Ort produziert als tatsächlich verbraucht wird. Die Abwärme heizt darüber hinaus eine Vielzahl an Haushalten.In unseren Augen ist dies ein bedeutender Schritt in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit, den wir nun schon über 10 Jahre beschreiten und weiter ausbauen.